FAITH NO MORE BIOGRAFIE
"Faith No More stachen schon immer als ein einzigartiges Biest hervor. Halb Hund, halb Katze war die Musik fast so schizophren wie die Persönlichkeiten der einzelnen Bandmitglieder", charakterisiert Bassist Billy Gould in einem Statement zur Reunion den schwer zu umschreibenden Stil seiner Band. Mit ihrer Fusion aus Heavy Metal, Funk, Punk, Hip-Hop und Progressive Rock gelten Faith No More Ende der 80er, Anfang der 90er als Protagonisten, wenn nicht als Urväter des "Crossover". Mit dem Einstieg von Mike Patton, dessen Stimme an sich schon kaum vielfältiger sein könnte, fanden dann so ziemlich alle Stile Einfluss bei Faith No More und es entstanden neue Bastarde aus Easy Listening, Soul, Synthie-Pop, Jazz oder auch mal alttestamentarisch strafender Kirchenmusik...
1982 in San Francisco als "Faith No Man" gegründet, haben die Gründungsmitglieder Mike Bordin (Drums), Roddy Bottum (Keyboards) und Billy Gould (Bass) in den ersten Jahren eifrig an ihrem einzigartigen Sound gefeilt. Gould und Bottum, beides Veteranen der L.A. Punk Szene mussten damals zwecks Schulausbildung nach San Francisco umsiedeln, wo man auch erstmals mit Mike Bordin in Kontakt kam. Der Drummer, Fan afrikanischer Percussions, war damals in einer Kontaktanzeige auf der Suche nach Musikern die ihm dabei helfen könnten, wie er es damals bezeichnete, "Atmosphären" zu schaffen.
Bordin holte baldig den Gitarristen Jim Martin mit an Bord, mit dem er bereits in den späten 70ern zusammen in einer Band namens EZ-Street gespielt hatte. Dort zupfte damals auch ein gewisser Cliff Burton den Viersaiter, der später mit Metallica zu Ruhm gelangen sollte, bevor er bei einem tragischen Busunglück ums Leben kam. Martin ersetzte den Gitarristen Mark Bowen der ein kurzes Gastspiel hatte. Auch der Bandname wurde kurzerhand in "Faith No More" geändert, nachdem der allererste Sänger der Band Mike "The Man" Morris "nicht mehr" (No More) war.
Schnell entwickelten sich aus den "Atmosphären" erste Songs und man begann in der Bay Area Club Szene Gigs zu spielen. Treu ihrem anarchischem musikalischen Instinkt durften Besucher aus dem Publikum "Vocalists-for-the-Night" werden und die Band gesangstechnisch unterstützen. Ein häufiger Volontär war der exzentrische Chuck Mosley, der sich durch das Set schrie und thrashte und dabei gerne auch geschminkt in Frauenkleidern zu unterhalten versuchte. Zwischenzeitlich durfte sich auch mal Courtney Love versuchen, die laut Gould jedoch nur mit mangelndem Demokratie-Verständnis und Talentlosigkeit Aufmerksamkeit erregte und deshalb schnell wieder für ihre weitere Drogenkarriere freigestellt wurde.
Trotz seines launischem Temperaments entschied man sich 1983 dazu Mosley als festen Sänger zu engagieren und es folgten weitere Westküstenauftritte, vorzüglich in kleinen Clubs wie dem Anticlub in L.A. oder dem Stone in San Francisco. Ein 4-Song Demo Tape, welches 1984 aufgenommen wurde führte 1985 zu einem Plattenvertrag bei dem Independent Label "Mordam Records" und zu der anschliesenden Veröffentlichung von "We Care A Lot", der ersten LP. Diese verschaffte der Band damals zu einer gewissen College Radio Kult Anhängerschaft, speziell durch den Titelsong der in seinem Disco-Stil eine Parodie der Live Aid Hymne "We Are The World" darstellte.
Faith No Mores Liveauftritte waren zu dem Zeitpunkt schon ziemlich einzigartig und unkonventionell. Mosley quittierte hin und wieder mitten im Set den Dienst und legte sich auf der Bühne, vor 2, 3 Dutzend Betrunkenen und Metallicas James Hetfield, schlafen, wenn er nicht gerade völlig wahllos rumbrüllte oder sich mit seinen Kollegen einen "Pisskampf" lieferte. Den völlig verschiedenen Charakteren geschuldet war schon damals die Harmonie in der Band äusserst fragil. Während Martin mit seinem Serienkiller Blick dem bösen Rockstar Klischee entsprach, hätte man einen Typ wie Bottum eher bei missionarischen Aktivitäten einer Krishna Truppe vermutet. Wie das britische Musikmagazin "Melody Maker" in einer Bandstory bemerkte, sei das Verhältnis zueinander von "krankhaftem Hass" geprägt und im besonderen Mike Bordin muss wohl als Prügelknabe hergehalten haben, der alle möglichen Verarschungen und Erniedrigungen über sich ergehen lassen musste.
1987 wurde dann Introduce Yourself veröffentlicht. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von "We Care A Lot" entschloss man sich die Platte neu aufzunehmen, dabei wurden viele Songs auch überarbeitet, neu gemixt und mit neuen Lyrics versehen. Die Band betrachtet die Platte daher auch als ihr eigentliches Debut. Zum damaligen Zeitpunkt konnte man mit Slash Records, einem Ableger von Warner Bros, auch erstmals einen Plattenvertrag bei einem der Major Labels unterzeichen.
Im Anschluss folgte eine Europa Tournee und in Underground Kreisen wuchs die Popularität der Band sehr schnell. Dies nicht zuletzt aufgrund der einzigartigen und völlig unberechenbaren Live Shows. Die ersten Erfolge änderten jedoch reichlich wenig am Verhältnis der Bandmitglieder zueinander. Bei ihrem Besuch in England haben sich die Jungs in Interviews zum äussersten Erstaunen der Journalisten gegenseitig fertig gemacht und aufs übelste übereinander gelästert. Dagegen kamen die Gallagher Brüder Jahre später wie harmlose Chorknaben daher. Dabei war immer schwieriger ersichtlich, ob man sich nun gegenseitig aufs Korn nahm oder die Interviews als einziges Medium der Kommunikation nutzte. Martin beispielsweise, bezeichnete seinen Kollegen Mosley, der in einem Interview nur 1,5 Meter von ihm entfernt sass, als einen "lästigen Pickel der sich ständig an billiger Damenunterwäsche reibe". Es war unschwer erkenntlich, dass hier die Chemie nicht mehr stimmte. Der Knall folgte dann 1988 im Anschluss an die 2. Europa Tournee mit dem Rauswurf von Mosley.
THE REAL THING
Nach ihrer Rückkehr in die Staaten begann man damit Auditionen für einen neuen Sänger zu halten und konnte mit dem erst 21-Jährigen Mike Patton sehr schnell Ersatz vermelden. Mike Patton ist auf Empfehlung von Jim Martin eingeladen worden, der damals über ein Tape von Pattons Schulband "Mr Bungle" gestolpert war, die zum damaligen Zeitpunkt noch in Death Metal Gefilden unterwegs war. Pattons Kombination aus Albernheit und Sarkasmus passte extrem gut zur Attitüde der Band und im Gegensatz zu Mosley war er auch noch ein sehr versierter Sänger. Tatsächlich sehen nicht wenige Kritiker in ihm einen der versiertesten und talentiertesten Sänger im Rock N Roll mit seinem facettenreichem Gesang, der neben anderen Techniken u.a. von Summen, Falsetto, Death Growling, Rap, Sprechchor, Mouth Music und Beatboxen gebraucht macht. Patton verlies die Humboldt State University um Faith No More beizutreten und schrieb innerhalb von nur 2 Wochen sämtliche Lyrics für das später mehrfach Grammy nominierte "The Real Thing".
"The Real Thing" wurde im Juni 1989 veröffentlicht, fand trotz seiner Qualitäten jedoch zunächst wenig Aufmerksamkeit. Auch eine Tour im Vorprogramm von Metallica im Herbst des gleichen Jahres vermochte nicht den grossen Durchbruch zu bringen. Faith No More beeindruckten jedoch wieder viele Konzertbeszucher mit ihren eigentümlichen Live Shows und wurden berüchtigt für ihre Auswahl an Cover Songs. Dem schon recht bekannten Metal-Klassiker "War Pigs" von Black Sabbath folgten auf Konzerten bald Covers von Madonnas Vogue, Easy von den Commodores oder auch mal der Jingle zu einem Nestle Schokoriegel. Patton fügte dem Ganzen oft eine perverse Theaterdarbietung hinzu. Dem eher konservativen Metal Publikum machte das ganze nur bedingt Spass, doch ohne sein traditionelles Publikum verprellen zu wollen, war schon damals zu beobachten, dass man sich nicht einschränken lassen wollte: "Es gibt diese falsche Auffassung, dass "kommerziell' gleich scheisse ist. Nur weil etwas von vielen Menschen akzeptiert wird, heisst das nicht, dass sich da nichts Interessantes hinter verbirgen kann. Man kann in einem grösseren Rahmen viel mehr Schaden anrichten." gab Gould damals in einem Interview zu verstehen.
Den Schaden, den Faith No More anrichten konnten hielt sich noch in Grenzen, bis die Band 1990 zur "Monsters of Rock" Tour aufbrach und dort viele Fans für sich gewinnen konnte. Ausserdem wurde man für einen Grammy in der Kategorie "Best Metal Performance" nominiert und bekam ausgiebig Airplay auf MTV für das Musik-Video zu "Epic", wodurch die Albenverkäufe stark anzogen. "The Real Thing" erreichte Platin-Status in den USA, Kanada und Südamerika, sowie hohe Verkaufszahlen in Australien, England und dem Rest Europas. Weltweit verkaufte sich die Platte gut über 4 Millionen mal. Faith No More waren plötzlich das nächste grosse Ding und wurden von Kritikern hofiert. Beim Spin, Rip und Music Express Magazin wurde man gar zur Band des Jahres 1990 gekürt. Im Rolling Stone reichte es zum besten Newcomer Act und für eine Auszeichnung für das beste Musik-Video mit "Epic". MTV Awards und Bammies (Bay Area Music Awards) folgten.
Obwohl Auszeichnungen und Lobeshymnen weiter stetig im Hause Faith No More einfielen, entschloss man sich nach einer 14-monatigen Tour, auf der man so unterschiedliche Künstler wie Billy Idol und Metallica unterstützte, dazu die Band erstmal Ruhen zu lassen und sich um andere Dinge zu kümmern. Mike Patton nutzte die Zeit für Seitenprojekte und veröffentlichte ein neues Mr. Bungle Album. Gould reiste nach Samoa und nahm Tribal Musik auf, während Bordin bei Primus aushalf und Bottum einer Platte der Band Field Trip einige Keyboard Tracks beisteuerte. Gould war wahrscheinlich der aktivste in der Zeit. Nach seinem Samoa Aufenthalt, produzierte er einige andere Bands und fungierte als Direktor für ein Video zu "Surprise You're Dead!". Man fand jedoch noch die Zeit einen Song für einen Film zu schreiben. "The Perfecct Crime" wurde dem Soundtrack zum Film "Bill & Ted's Bogus Journey" beigesteuert, in dem Jim Martin auch eine kleine Gastrolle als "Sir Jim Martin" spielte. In seiner Rolle durfte er den Kopf des "Faith No More Spiritual and Theological Center" darstellen.
1991, nach dem beeindruckenden Erfolg von "The Real Thing" veröffentlichten Faith No More mit "Live at the Brixton Academy" dann erstmals einen Livemitschnitt aus England. Ein Video des selbigen Auftritts mit dem Titel "You Fat B**tards" hat man gleich noch dazu in die Ladenregale gestellt. Und mit der zunehmenden Popularität durften die Jungs aus San Francisco auch erstmals als Headliner in größeren Hallen auftreten. Faith No Mores einzigartiger Sound und die verrückte Bühnenshow begeisterten Fans aller möglichen Musikstile.
ANGEL DUST
Bei ihrem vierten Studioalbum "Angel Dust" konnte sich Patton, der zu diesem Zeitpunkt ein vollwertiges Bandmitglied war, mehr in die Kompositionsarbeit einbringenn, und dank des Erfolges von "The Real Thing" hatten Gould, Bottum und Bordin nun auch die kreativen Freiheiten, das Album zu machen, das sie wirklich machen wollten. Dies bedeutete einen grundlegenden Richtungswechsel: Zum besonderen Ärger von Jim Martin, der den Fokus stärker auf einen Metal-lastigen Sound legen wollte, öffnete man sich für einen eingängigern Sound mit vielen Pop-Elementen. Dies führte mal wieder zu spürbaren Meinungsdifferenzen in der Band und mit Jim Martin war das nächste Mobbing Opfer schnell gefunden. Martin fehlte daraufhin verhäuft bei anberaumten Proben und musste durch Gould an der Gitarre ersetzt werden, wodurch Martin letztendlich wenig Einfluss auf das kommende Album haben sollte. So konnte er dem Album seine Handschrift eigentlich nur auf dem Gitarrenlastigen Stück "Jizzlobber" verpassen. Mit der Veröffentlichung von "Angel Dust" im Sommer 1992, erschien auch der Song "Midlife Crisis" als erste Single-Auskopplung, welche regelmäßig auf MTV und im Radio gespielt wurde. Ein Video für den B-Seiten Song "Easy" wurde insbesondere in Europa sehr populär und auch das Video zu "A Small Victory" konnte Erfolge feiern.
Die letzten Videos aus dem Album wurden hingegen trotz ihrer Qualität eher ignoriert, wahrscheinlich, weil keiner der Songs dem Hard-Rock Image der Band entsprach, mit welchem sie seit "The Real Thing" stigmatisiert wurden.
Im Anschluß der Veröffentlichung von "Angel Dust" zogen Faith No More als Teil der größten Tour des Jahres durch die Weltgeschichte, wobei sie den Job als Opener für Metallica und Guns `N` Roses übernehmen mussten. Nach dieser Tour, bei der sie lediglich lauwarme Reaktionen der Fans der anderen beiden Bands ernteten, gingen sie in den USA und in Europa als Headliner vor kleinerem Publikum auf Tour.
Im Endeffekt konnte mit "Angel Dust" keine Single veröffentlicht werden, die sich mit dem Erfolg von "Epic" messen konnte, und das Album verkaufte sich daher in den USA auch nur mittelmäßig und nicht so gut wie der Vorgänger "The Real Thing". Es wurde jedoch immrnoch oft genug verkauft um Gold-Status zu erreichen. In Europa und Australien war die Platte hingegen deutlich populärer und überflügelte sogar die Verkaufszahlen von "The Real Thing" in England.
Nachdem die Tournee für "Angel Dust" beendet war kam die Band darüber überein, dass Jim Martin Sie mit seiner fehlenden Begeisterung für ihre neue musikalische Ausrichtung aufhielt und man entschloss sich letztendlich im November 1993 mal wieder das Lineup zu ändern und setzte Martin vor die Tür.
KING FOR A DAY, FOOL FOR A LIFETIME
Für das 1995er Album "King For A Day, Fool For A Lifetime", wurde Mr. Bungle's Gitarrist Trey Spruance angeheuert. Nachdem das Album aufgenommen war verlies er die Band jedoch wieder bevor das Touren begann. Die Gründe hierfür sind je nach Standpunkt des Befragten anders: Faith No More behaupteten, dass Sprunace nicht an einer langen, weltweiten Tour teilnehmen wollte. Der hingegen behauptete, dass er bereit war zu touren, die Anderen jedoch Ihn nicht als dafür geeignet eingestuft hätten und er sich ohnehin nie als vollwertiges Bandmitglied fühlen durfte. Dean Manta, ein früherer Faith No More Roadie und Gitarrist der Band "Duh" wurde kurzerhand als Spruance Ersatz angeheuert.
Obwohl "King For A Day, Fool For A Lifetime" Nummer 1 der australischen Albumcharts erreichte und Hits wie "Evidence" (zumindestens außerhalb der USA) hervorbrachte, wurde das Album in den USA beinahe nicht wahrgenommen. Videos für "Digging The Grave", "Evidence" und "Ricochet" wurden gedreht, alles Songs mit kommerziellem Potential, die jedoch von MTV in den USA weitestgehend ignoriert wurden. Die wenig guten Reaktionen auf Konzerten in Großbritannien verleitete die Band sogar dazu den zweiten Teil ihrer europäischen "King For A Day"-Tour zu canceln. Die Band befand, dass dies eine hervorragende Gelegenheit wäre wieder ins Studio zu gehen um am nächsten Album zu arbeiten, da man sich in der neuen Besetzung auf einm kreativen Höhepunkt wähnte...
Jedoch wurde die Band in den folgenden zwei Jahre immer wieder mit Auflösungsgerüchten in Verbindung gebracht, da die Mitglieder viel Zeit mit diversen Solo-Projekten verbrachten. Schlagzeuger Mike Bordin tourte mit Ozzy Osbourne, Mike Patton mit Mr. Bungle um deren neues Album live zu präsentieren und veröffentlichte zusätzlich zwei Solo-Alben, und Roddy Bottum hatte einen Erfolg mit Imperial Teen zu verbuchen.
Dann hatte man auf einmal wieder einen neuen Gitarristen am Start: "Dean war unser Gitarrist und es ging gut während der Tour, aber als es darum ging neue Songs zu schreiben, fanden wir heraus, dass unsere Arbeitsweise zu unterschiedlich war", klärte Bill Gould auf. Der neue Mann war also nun Jon Hudson, ein Freund von Gould und ehemaliges Mitglied von Systems Collapse. Das 6. Studioalbum der Band "Album Of The Year" wurde im Juni 1997 veröffentlicht, Singles und Videos für "Ashes To Ashes", "Last Cup Of Sorrow" und "Stripsearch" folgten sowie erfolgreiche Tourneen in Amerika, Europa und Australien.
Anfang 1998 brachen dann erneut Auflösungsgerüchte aus und man konnte davon ausgehen, dass der "Glaube nun endgültig verloren war". Es gab Spekulationen darüber, dass die vielen Nebenprojekte der Bandmitglieder ihren Preis forderten und das Interesse an Faith No More schwand. Am 19. April 1998 gab Bill Gould dann folgendes Statement ab:
"Nach 15 langen und fruchtbaren Jahren haben Faith No More beschlossen den Auflösungsgerüchten ein Ende zu setzen... indem sie sich auflösen. Wir trennen uns in Freundschaft und es wird keinem die Schuld gegeben. Lediglich die kleine Bemerkung, daß "Puffy angefangen hat" sei erlaubt. Des Weiteren wird die Auflösung jedem einzelnen Mitglied nun die Chance geben seinen individuellen Projekten ungehindert nachzugehen. Zuletzt möchte die Band allen Fans und Freunden danken die die Band während ihrer langen Geschichte unterstützt haben."
Faith No More spielten ihr vorerst letztes Konzert in Lissabon, Portugal am 7. April 1998...
REUNITED AND IT FEELS SO GOOD...
Aufkommende Gerüchte im Jahr 2008, die eine Reunion Tour besagten wurden von Billy Gould zunächst bestritten um dann nur ein Jahr später doch bestätigt zu werden. Faith No More sind 2009 nach über 10 Jahren Auszeit in dem "Album Of The Year"-Lineup für Ihre "Second Coming Tour" zusammengekommen und haben diverse Konzerte und Festivals in Europa, Australien und Südmerika gespielt. So spielte man hier und da Konzerte bis ins Jahr 2012 um dann nach einer zweijährigen Pause 2014 erneut für ein Konzert zusammenzukommen. Am 4. Juli 2014 haben Faith No More das Black Sabbath Konzert im Londoner Hyde Park eröffnet und mit den neuen Songs "Motherfucker" und "Leader of Men" erstmals neues Material präsentiert und damit Hoffnungen auf ein neues Album geschürt. Diese Hoffnungen wurden im gleichen Jahr mit folgenden Tweets bestärkt: "The reunion thing was fun, but now it's time to get a little creative." und "The Reunion Tour is over; in 2015 things are going to change."
Man darf gespannt sein wo die Reise mit Faith No More noch hingehen wird. In jedem Fall hat die Band bereits jetzt Legendenstatus erreicht und unzählige Bands und Fans inspiriert. Nirvanas Bassist und Mitbegründer Krist Novoselic wird zum Beispiel mit den Worten zitiert, dass Faith No More in den späten Achtzigern Nirvana den Weg geebnet haben. Bands wie Metallica, Alice In Chains, Anthrax und Guns N Roses bezeichneten Faith No More als Ihre Lieblingsband. Corey Taylor von Slipknot gab zu Protokoll, dass die Performance von Epic bei den MTV Music Awards 1990 sein Leben verändert hat: "Es hat mich hypnotisiert. Ich habe mich noch nie so gefühlt. Das hat mein ganzes Leben verändert." Faith No More wird zugeschrieben das Alternative Metal Genre mit der Fusion aus Metal mit anderen Genres begründet zu haben. Bottum, der 1993 sein Coming Out bekannt gab, gilt darüber hinaus als einer der ersten schwulen Rock Musiker und als Pionier und Vorbild in einer Szene die traditionell nicht mit der Schwulen-Community in Verbindung gebracht wird. Bottum: "Als schwuler Teenager hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals in einer Band sein könnte, die als Heavy Metal oder Hard Rock bezeichnet wird."
To Be Continued!!! Solltet ihr irgendwelche Fehler entdecken, sei es grammatikalischer oder inhaltlicher Natur, oder wenn ihr einfach Informationen hinzufügen wollt, dann sendet hier eure Kommentare
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THE EARLY YEARS
1982 in San Francisco als "Faith No Man" gegründet, haben die Gründungsmitglieder Mike Bordin (Drums), Roddy Bottum (Keyboards) und Billy Gould (Bass) in den ersten Jahren eifrig an ihrem einzigartigen Sound gefeilt. Gould und Bottum, beides Veteranen der L.A. Punk Szene mussten damals zwecks Schulausbildung nach San Francisco umsiedeln, wo man auch erstmals mit Mike Bordin in Kontakt kam. Der Drummer, Fan afrikanischer Percussions, war damals in einer Kontaktanzeige auf der Suche nach Musikern die ihm dabei helfen könnten, wie er es damals bezeichnete, "Atmosphären" zu schaffen.
Bordin holte baldig den Gitarristen Jim Martin mit an Bord, mit dem er bereits in den späten 70ern zusammen in einer Band namens EZ-Street gespielt hatte. Dort zupfte damals auch ein gewisser Cliff Burton den Viersaiter, der später mit Metallica zu Ruhm gelangen sollte, bevor er bei einem tragischen Busunglück ums Leben kam. Martin ersetzte den Gitarristen Mark Bowen der ein kurzes Gastspiel hatte. Auch der Bandname wurde kurzerhand in "Faith No More" geändert, nachdem der allererste Sänger der Band Mike "The Man" Morris "nicht mehr" (No More) war.
Schnell entwickelten sich aus den "Atmosphären" erste Songs und man begann in der Bay Area Club Szene Gigs zu spielen. Treu ihrem anarchischem musikalischen Instinkt durften Besucher aus dem Publikum "Vocalists-for-the-Night" werden und die Band gesangstechnisch unterstützen. Ein häufiger Volontär war der exzentrische Chuck Mosley, der sich durch das Set schrie und thrashte und dabei gerne auch geschminkt in Frauenkleidern zu unterhalten versuchte. Zwischenzeitlich durfte sich auch mal Courtney Love versuchen, die laut Gould jedoch nur mit mangelndem Demokratie-Verständnis und Talentlosigkeit Aufmerksamkeit erregte und deshalb schnell wieder für ihre weitere Drogenkarriere freigestellt wurde.
Trotz seines launischem Temperaments entschied man sich 1983 dazu Mosley als festen Sänger zu engagieren und es folgten weitere Westküstenauftritte, vorzüglich in kleinen Clubs wie dem Anticlub in L.A. oder dem Stone in San Francisco. Ein 4-Song Demo Tape, welches 1984 aufgenommen wurde führte 1985 zu einem Plattenvertrag bei dem Independent Label "Mordam Records" und zu der anschliesenden Veröffentlichung von "We Care A Lot", der ersten LP. Diese verschaffte der Band damals zu einer gewissen College Radio Kult Anhängerschaft, speziell durch den Titelsong der in seinem Disco-Stil eine Parodie der Live Aid Hymne "We Are The World" darstellte.
Faith No Mores Liveauftritte waren zu dem Zeitpunkt schon ziemlich einzigartig und unkonventionell. Mosley quittierte hin und wieder mitten im Set den Dienst und legte sich auf der Bühne, vor 2, 3 Dutzend Betrunkenen und Metallicas James Hetfield, schlafen, wenn er nicht gerade völlig wahllos rumbrüllte oder sich mit seinen Kollegen einen "Pisskampf" lieferte. Den völlig verschiedenen Charakteren geschuldet war schon damals die Harmonie in der Band äusserst fragil. Während Martin mit seinem Serienkiller Blick dem bösen Rockstar Klischee entsprach, hätte man einen Typ wie Bottum eher bei missionarischen Aktivitäten einer Krishna Truppe vermutet. Wie das britische Musikmagazin "Melody Maker" in einer Bandstory bemerkte, sei das Verhältnis zueinander von "krankhaftem Hass" geprägt und im besonderen Mike Bordin muss wohl als Prügelknabe hergehalten haben, der alle möglichen Verarschungen und Erniedrigungen über sich ergehen lassen musste.
1987 wurde dann Introduce Yourself veröffentlicht. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von "We Care A Lot" entschloss man sich die Platte neu aufzunehmen, dabei wurden viele Songs auch überarbeitet, neu gemixt und mit neuen Lyrics versehen. Die Band betrachtet die Platte daher auch als ihr eigentliches Debut. Zum damaligen Zeitpunkt konnte man mit Slash Records, einem Ableger von Warner Bros, auch erstmals einen Plattenvertrag bei einem der Major Labels unterzeichen.
Im Anschluss folgte eine Europa Tournee und in Underground Kreisen wuchs die Popularität der Band sehr schnell. Dies nicht zuletzt aufgrund der einzigartigen und völlig unberechenbaren Live Shows. Die ersten Erfolge änderten jedoch reichlich wenig am Verhältnis der Bandmitglieder zueinander. Bei ihrem Besuch in England haben sich die Jungs in Interviews zum äussersten Erstaunen der Journalisten gegenseitig fertig gemacht und aufs übelste übereinander gelästert. Dagegen kamen die Gallagher Brüder Jahre später wie harmlose Chorknaben daher. Dabei war immer schwieriger ersichtlich, ob man sich nun gegenseitig aufs Korn nahm oder die Interviews als einziges Medium der Kommunikation nutzte. Martin beispielsweise, bezeichnete seinen Kollegen Mosley, der in einem Interview nur 1,5 Meter von ihm entfernt sass, als einen "lästigen Pickel der sich ständig an billiger Damenunterwäsche reibe". Es war unschwer erkenntlich, dass hier die Chemie nicht mehr stimmte. Der Knall folgte dann 1988 im Anschluss an die 2. Europa Tournee mit dem Rauswurf von Mosley.
THE REAL THING
Nach ihrer Rückkehr in die Staaten begann man damit Auditionen für einen neuen Sänger zu halten und konnte mit dem erst 21-Jährigen Mike Patton sehr schnell Ersatz vermelden. Mike Patton ist auf Empfehlung von Jim Martin eingeladen worden, der damals über ein Tape von Pattons Schulband "Mr Bungle" gestolpert war, die zum damaligen Zeitpunkt noch in Death Metal Gefilden unterwegs war. Pattons Kombination aus Albernheit und Sarkasmus passte extrem gut zur Attitüde der Band und im Gegensatz zu Mosley war er auch noch ein sehr versierter Sänger. Tatsächlich sehen nicht wenige Kritiker in ihm einen der versiertesten und talentiertesten Sänger im Rock N Roll mit seinem facettenreichem Gesang, der neben anderen Techniken u.a. von Summen, Falsetto, Death Growling, Rap, Sprechchor, Mouth Music und Beatboxen gebraucht macht. Patton verlies die Humboldt State University um Faith No More beizutreten und schrieb innerhalb von nur 2 Wochen sämtliche Lyrics für das später mehrfach Grammy nominierte "The Real Thing".
"The Real Thing" wurde im Juni 1989 veröffentlicht, fand trotz seiner Qualitäten jedoch zunächst wenig Aufmerksamkeit. Auch eine Tour im Vorprogramm von Metallica im Herbst des gleichen Jahres vermochte nicht den grossen Durchbruch zu bringen. Faith No More beeindruckten jedoch wieder viele Konzertbeszucher mit ihren eigentümlichen Live Shows und wurden berüchtigt für ihre Auswahl an Cover Songs. Dem schon recht bekannten Metal-Klassiker "War Pigs" von Black Sabbath folgten auf Konzerten bald Covers von Madonnas Vogue, Easy von den Commodores oder auch mal der Jingle zu einem Nestle Schokoriegel. Patton fügte dem Ganzen oft eine perverse Theaterdarbietung hinzu. Dem eher konservativen Metal Publikum machte das ganze nur bedingt Spass, doch ohne sein traditionelles Publikum verprellen zu wollen, war schon damals zu beobachten, dass man sich nicht einschränken lassen wollte: "Es gibt diese falsche Auffassung, dass "kommerziell' gleich scheisse ist. Nur weil etwas von vielen Menschen akzeptiert wird, heisst das nicht, dass sich da nichts Interessantes hinter verbirgen kann. Man kann in einem grösseren Rahmen viel mehr Schaden anrichten." gab Gould damals in einem Interview zu verstehen.
Den Schaden, den Faith No More anrichten konnten hielt sich noch in Grenzen, bis die Band 1990 zur "Monsters of Rock" Tour aufbrach und dort viele Fans für sich gewinnen konnte. Ausserdem wurde man für einen Grammy in der Kategorie "Best Metal Performance" nominiert und bekam ausgiebig Airplay auf MTV für das Musik-Video zu "Epic", wodurch die Albenverkäufe stark anzogen. "The Real Thing" erreichte Platin-Status in den USA, Kanada und Südamerika, sowie hohe Verkaufszahlen in Australien, England und dem Rest Europas. Weltweit verkaufte sich die Platte gut über 4 Millionen mal. Faith No More waren plötzlich das nächste grosse Ding und wurden von Kritikern hofiert. Beim Spin, Rip und Music Express Magazin wurde man gar zur Band des Jahres 1990 gekürt. Im Rolling Stone reichte es zum besten Newcomer Act und für eine Auszeichnung für das beste Musik-Video mit "Epic". MTV Awards und Bammies (Bay Area Music Awards) folgten.
Obwohl Auszeichnungen und Lobeshymnen weiter stetig im Hause Faith No More einfielen, entschloss man sich nach einer 14-monatigen Tour, auf der man so unterschiedliche Künstler wie Billy Idol und Metallica unterstützte, dazu die Band erstmal Ruhen zu lassen und sich um andere Dinge zu kümmern. Mike Patton nutzte die Zeit für Seitenprojekte und veröffentlichte ein neues Mr. Bungle Album. Gould reiste nach Samoa und nahm Tribal Musik auf, während Bordin bei Primus aushalf und Bottum einer Platte der Band Field Trip einige Keyboard Tracks beisteuerte. Gould war wahrscheinlich der aktivste in der Zeit. Nach seinem Samoa Aufenthalt, produzierte er einige andere Bands und fungierte als Direktor für ein Video zu "Surprise You're Dead!". Man fand jedoch noch die Zeit einen Song für einen Film zu schreiben. "The Perfecct Crime" wurde dem Soundtrack zum Film "Bill & Ted's Bogus Journey" beigesteuert, in dem Jim Martin auch eine kleine Gastrolle als "Sir Jim Martin" spielte. In seiner Rolle durfte er den Kopf des "Faith No More Spiritual and Theological Center" darstellen.
1991, nach dem beeindruckenden Erfolg von "The Real Thing" veröffentlichten Faith No More mit "Live at the Brixton Academy" dann erstmals einen Livemitschnitt aus England. Ein Video des selbigen Auftritts mit dem Titel "You Fat B**tards" hat man gleich noch dazu in die Ladenregale gestellt. Und mit der zunehmenden Popularität durften die Jungs aus San Francisco auch erstmals als Headliner in größeren Hallen auftreten. Faith No Mores einzigartiger Sound und die verrückte Bühnenshow begeisterten Fans aller möglichen Musikstile.
ANGEL DUST
Bei ihrem vierten Studioalbum "Angel Dust" konnte sich Patton, der zu diesem Zeitpunkt ein vollwertiges Bandmitglied war, mehr in die Kompositionsarbeit einbringenn, und dank des Erfolges von "The Real Thing" hatten Gould, Bottum und Bordin nun auch die kreativen Freiheiten, das Album zu machen, das sie wirklich machen wollten. Dies bedeutete einen grundlegenden Richtungswechsel: Zum besonderen Ärger von Jim Martin, der den Fokus stärker auf einen Metal-lastigen Sound legen wollte, öffnete man sich für einen eingängigern Sound mit vielen Pop-Elementen. Dies führte mal wieder zu spürbaren Meinungsdifferenzen in der Band und mit Jim Martin war das nächste Mobbing Opfer schnell gefunden. Martin fehlte daraufhin verhäuft bei anberaumten Proben und musste durch Gould an der Gitarre ersetzt werden, wodurch Martin letztendlich wenig Einfluss auf das kommende Album haben sollte. So konnte er dem Album seine Handschrift eigentlich nur auf dem Gitarrenlastigen Stück "Jizzlobber" verpassen. Mit der Veröffentlichung von "Angel Dust" im Sommer 1992, erschien auch der Song "Midlife Crisis" als erste Single-Auskopplung, welche regelmäßig auf MTV und im Radio gespielt wurde. Ein Video für den B-Seiten Song "Easy" wurde insbesondere in Europa sehr populär und auch das Video zu "A Small Victory" konnte Erfolge feiern.
Die letzten Videos aus dem Album wurden hingegen trotz ihrer Qualität eher ignoriert, wahrscheinlich, weil keiner der Songs dem Hard-Rock Image der Band entsprach, mit welchem sie seit "The Real Thing" stigmatisiert wurden.
Im Anschluß der Veröffentlichung von "Angel Dust" zogen Faith No More als Teil der größten Tour des Jahres durch die Weltgeschichte, wobei sie den Job als Opener für Metallica und Guns `N` Roses übernehmen mussten. Nach dieser Tour, bei der sie lediglich lauwarme Reaktionen der Fans der anderen beiden Bands ernteten, gingen sie in den USA und in Europa als Headliner vor kleinerem Publikum auf Tour.
Im Endeffekt konnte mit "Angel Dust" keine Single veröffentlicht werden, die sich mit dem Erfolg von "Epic" messen konnte, und das Album verkaufte sich daher in den USA auch nur mittelmäßig und nicht so gut wie der Vorgänger "The Real Thing". Es wurde jedoch immrnoch oft genug verkauft um Gold-Status zu erreichen. In Europa und Australien war die Platte hingegen deutlich populärer und überflügelte sogar die Verkaufszahlen von "The Real Thing" in England.
Nachdem die Tournee für "Angel Dust" beendet war kam die Band darüber überein, dass Jim Martin Sie mit seiner fehlenden Begeisterung für ihre neue musikalische Ausrichtung aufhielt und man entschloss sich letztendlich im November 1993 mal wieder das Lineup zu ändern und setzte Martin vor die Tür.
KING FOR A DAY, FOOL FOR A LIFETIME
Für das 1995er Album "King For A Day, Fool For A Lifetime", wurde Mr. Bungle's Gitarrist Trey Spruance angeheuert. Nachdem das Album aufgenommen war verlies er die Band jedoch wieder bevor das Touren begann. Die Gründe hierfür sind je nach Standpunkt des Befragten anders: Faith No More behaupteten, dass Sprunace nicht an einer langen, weltweiten Tour teilnehmen wollte. Der hingegen behauptete, dass er bereit war zu touren, die Anderen jedoch Ihn nicht als dafür geeignet eingestuft hätten und er sich ohnehin nie als vollwertiges Bandmitglied fühlen durfte. Dean Manta, ein früherer Faith No More Roadie und Gitarrist der Band "Duh" wurde kurzerhand als Spruance Ersatz angeheuert.
Obwohl "King For A Day, Fool For A Lifetime" Nummer 1 der australischen Albumcharts erreichte und Hits wie "Evidence" (zumindestens außerhalb der USA) hervorbrachte, wurde das Album in den USA beinahe nicht wahrgenommen. Videos für "Digging The Grave", "Evidence" und "Ricochet" wurden gedreht, alles Songs mit kommerziellem Potential, die jedoch von MTV in den USA weitestgehend ignoriert wurden. Die wenig guten Reaktionen auf Konzerten in Großbritannien verleitete die Band sogar dazu den zweiten Teil ihrer europäischen "King For A Day"-Tour zu canceln. Die Band befand, dass dies eine hervorragende Gelegenheit wäre wieder ins Studio zu gehen um am nächsten Album zu arbeiten, da man sich in der neuen Besetzung auf einm kreativen Höhepunkt wähnte...
Jedoch wurde die Band in den folgenden zwei Jahre immer wieder mit Auflösungsgerüchten in Verbindung gebracht, da die Mitglieder viel Zeit mit diversen Solo-Projekten verbrachten. Schlagzeuger Mike Bordin tourte mit Ozzy Osbourne, Mike Patton mit Mr. Bungle um deren neues Album live zu präsentieren und veröffentlichte zusätzlich zwei Solo-Alben, und Roddy Bottum hatte einen Erfolg mit Imperial Teen zu verbuchen.
Dann hatte man auf einmal wieder einen neuen Gitarristen am Start: "Dean war unser Gitarrist und es ging gut während der Tour, aber als es darum ging neue Songs zu schreiben, fanden wir heraus, dass unsere Arbeitsweise zu unterschiedlich war", klärte Bill Gould auf. Der neue Mann war also nun Jon Hudson, ein Freund von Gould und ehemaliges Mitglied von Systems Collapse. Das 6. Studioalbum der Band "Album Of The Year" wurde im Juni 1997 veröffentlicht, Singles und Videos für "Ashes To Ashes", "Last Cup Of Sorrow" und "Stripsearch" folgten sowie erfolgreiche Tourneen in Amerika, Europa und Australien.
Anfang 1998 brachen dann erneut Auflösungsgerüchte aus und man konnte davon ausgehen, dass der "Glaube nun endgültig verloren war". Es gab Spekulationen darüber, dass die vielen Nebenprojekte der Bandmitglieder ihren Preis forderten und das Interesse an Faith No More schwand. Am 19. April 1998 gab Bill Gould dann folgendes Statement ab:
"Nach 15 langen und fruchtbaren Jahren haben Faith No More beschlossen den Auflösungsgerüchten ein Ende zu setzen... indem sie sich auflösen. Wir trennen uns in Freundschaft und es wird keinem die Schuld gegeben. Lediglich die kleine Bemerkung, daß "Puffy angefangen hat" sei erlaubt. Des Weiteren wird die Auflösung jedem einzelnen Mitglied nun die Chance geben seinen individuellen Projekten ungehindert nachzugehen. Zuletzt möchte die Band allen Fans und Freunden danken die die Band während ihrer langen Geschichte unterstützt haben."
Faith No More spielten ihr vorerst letztes Konzert in Lissabon, Portugal am 7. April 1998...
REUNITED AND IT FEELS SO GOOD...
Aufkommende Gerüchte im Jahr 2008, die eine Reunion Tour besagten wurden von Billy Gould zunächst bestritten um dann nur ein Jahr später doch bestätigt zu werden. Faith No More sind 2009 nach über 10 Jahren Auszeit in dem "Album Of The Year"-Lineup für Ihre "Second Coming Tour" zusammengekommen und haben diverse Konzerte und Festivals in Europa, Australien und Südmerika gespielt. So spielte man hier und da Konzerte bis ins Jahr 2012 um dann nach einer zweijährigen Pause 2014 erneut für ein Konzert zusammenzukommen. Am 4. Juli 2014 haben Faith No More das Black Sabbath Konzert im Londoner Hyde Park eröffnet und mit den neuen Songs "Motherfucker" und "Leader of Men" erstmals neues Material präsentiert und damit Hoffnungen auf ein neues Album geschürt. Diese Hoffnungen wurden im gleichen Jahr mit folgenden Tweets bestärkt: "The reunion thing was fun, but now it's time to get a little creative." und "The Reunion Tour is over; in 2015 things are going to change."
Man darf gespannt sein wo die Reise mit Faith No More noch hingehen wird. In jedem Fall hat die Band bereits jetzt Legendenstatus erreicht und unzählige Bands und Fans inspiriert. Nirvanas Bassist und Mitbegründer Krist Novoselic wird zum Beispiel mit den Worten zitiert, dass Faith No More in den späten Achtzigern Nirvana den Weg geebnet haben. Bands wie Metallica, Alice In Chains, Anthrax und Guns N Roses bezeichneten Faith No More als Ihre Lieblingsband. Corey Taylor von Slipknot gab zu Protokoll, dass die Performance von Epic bei den MTV Music Awards 1990 sein Leben verändert hat: "Es hat mich hypnotisiert. Ich habe mich noch nie so gefühlt. Das hat mein ganzes Leben verändert." Faith No More wird zugeschrieben das Alternative Metal Genre mit der Fusion aus Metal mit anderen Genres begründet zu haben. Bottum, der 1993 sein Coming Out bekannt gab, gilt darüber hinaus als einer der ersten schwulen Rock Musiker und als Pionier und Vorbild in einer Szene die traditionell nicht mit der Schwulen-Community in Verbindung gebracht wird. Bottum: "Als schwuler Teenager hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals in einer Band sein könnte, die als Heavy Metal oder Hard Rock bezeichnet wird."
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