Israel trifft laut Medienberichten Vorbereitungen für den Tod des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat. Die Streitkräfte sollen an einen Notfallplan arbeiten, um auf Unruhen im Westjordanland und im Gazastreifen reagieren zu können. Arafats Gesundheitszustand ist nach palästinensischen Angaben äußerst kritisch.
Ramallah - Ein Ärzteteam kämpfe in Arafats Hauptquartier in Ramallah um das Überleben des 75-jährigen Palästinenser-Präsidenten, berichten israelische Medien. Aus Regierungskreisen in Ramallah verlautete in der Nacht, der palästinensische Präsident sei gestern Abend zusammengebrochen und habe für etwa zehn Minuten das Bewusstsein verloren. Er befinde sich in einer "sehr kritischen Situation". Kommunikationsminister Assam Ahmed sagte dem Fernsehsender al-Dschasira: "Wir bereiten uns auf alles vor." Mehrere Teams jordanischer und ägyptischer Ärzte befinden sich auf dem Weg ins Westjordanland, um Arafat zu behandeln.
Gestern Abend wurden nach palästinensischer Darstellung Ministerpräsident Ahmed Kurei und dessen Vorgänger Mahmud Abbas zu Arafat gerufen. Ein Leibwächter berichtete später, Arafat habe während der Unterredung eine Suppe gegessen und sich dann übergeben müssen. Er sei daraufhin auf die Krankenstation seines Amtssitzes gebracht worden, wo er in Ohnmacht gefallen sei.
In israelischen Regierungskreisen wurde spekuliert, ob Arafat möglicherweise einen Schlaganfall erlitten haben könnte. Arafats Sprecher Nabil Abu Rdeneh erklärte jedoch später, der Zustand des 75-Jährigen habe sich wieder stabilisiert, doch brauche er Ruhe und ständige ärztliche Aufsicht.
Rdeneh dementierte zugleich Angaben anderer ranghoher Palästinenser, wonach Arafat ein dreiköpfiges Notstandskomitee eingesetzt hat, das bis auf weiteres die Regierungsgeschäfte führen soll. Den Berichten zufolge besteht das Team aus Kurei und Abbas sowie Salim Saanun, dem Vorsitzenden des Palästinensischen Nationalrats, des 512-köpfigen Parlaments der Palästinenser. Wie es weiter hieß, soll dieses Komitee sowohl der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) als auch der Palästinensischen Autonomiebehörde vorstehen, bis sich Arafats Zustand wieder verbessert. Rdeneh erklärte jedoch, der palästinensische Präsident habe ein solches Gremium nicht eingesetzt.
Ehefrau Suha reist nach Ramallah
Am Amtssitz Arafats versammelten sich Dutzende palästinensische Spitzenpolitiker und Beamte, um für alle Fälle in Reichweite zu sein. Zugleich verlautete aus israelischen Regierungskreisen, Arafats Ehefrau Suha werde heute aus Paris nach Ramallah kommen, um an der Seite ihres Mannes zu sein.
Aus dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon verlautete, die Palästinenser hätten Israel gebeten, ausländischen Ärzten den Zugang zu Arafat zu erlauben. Scharon habe die Sicherheitskräfte angewiesen, die medizinische Versorgung Arafats zu erleichtern. Israel werde auch erlauben, dass Arafat zur Behandlung ins Ausland gebracht werde.
Der Gesundheitszustand von Arafat hat seit Tagen Anlass zu neuen Spekulationen gegeben. Erstmals seit Beginn des Ramadans unterbrach der palästinensische Präsident vorgestern auf Anraten seiner Ärzte das Fasten. Berichte über eine Krebserkrankung wurden allerdings von einem Mitglied des Ärzteteams unter Verweis auf eine Blutuntersuchung zurückgewiesen. Zuvor hatte ein Krankenhausmitarbeiter erklärt, ein großer Gallenstein sei das Problem, dies sei aber leicht zu behandeln. Die Ärzte hätten Arafat geraten, den Gallenstein entfernen zu lassen.
Quelle: Spiegel Online
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Also ehrlich gesagt ist es mir dast egal, ob der Arafat die Radieschen von unten sieht. Hauptsache dahinten ist mal endlich Frieden und der Terror gegen die Zivilisten hört auf.