Ich bin beim Österreichischen Roten Kreuz Rettungssanitäter. Am Montag um 9:07 Uhr bekamen wir die Alarmierung "regloser Notfallpatient". Wir kamen um 9:15 am Einsatzort an und stellten die Diagnose Kreislaufstillstand 8o. Wir haben sofort mit der Reanimation (Wiederbelebung) begonnen, dann ist auch schon der Notarzt da gewesen. Der hat das EKG geklebt und wir sahen immer nur eine Nullline, keine einzige Herzaktion. Der Notarzt hat sofort intubiert (Schlauch in die Luftröhre, um die Atemwege frei zu halten und um zu beatmen). Wir sind dann unter Reanimation ins Krankenhaus gefahren und dort haben wir nach insgesamt 48 Minuten Wiederbelebung und ständiger Nullline die Reanimation um 10:03 Uhr abgebrochen...:(
Patientin war 64, höchstwahrscheinlich Herzinfarkt. Wir sind leider zu spät gekommen. Das war mein erstes derartiges Erlebnis als Rettungssani. Ich habe 48 Minuten ununterbrochen auf den Brustkorb eingehämmert, sodass dort so ziemlich alles gebrochen ist, was nur brechen kann. Wir haben alles gegeben, was wir konnten, mit der Überzeugung einen Unterschied machen zu können im Kampf um das Leben der Patientin. Hat leider alles nichts mehr geholfen.
Vielleicht kann ja das, was ich bei dieser Reanimation "gelernt" habe, einmal dafür ausschlaggebend sein, dass ein anderes Mal ein anderer Patient überlebt...
Ich wollte jetzt einfach mal fragen, ob ihr schon einmal was in der Richtung erlebt habt, und wie es euch danach gegangen ist. Mir geht es eigentlich ganz gut, nur muss ich diese Geschichte irgendwo los werden...