HETFIELD INTERVIEW IM ROCKHARD | 21.10.04

  • Im neuen Rockhard (seit gestern im Handel erhältlich) gibt es eine interessantes Interview mit James Hetfiel. Hier einige Auszüge:


    In einem beeindruckend offenen und intimen Face-to-face-Interview nimmt METALLICA-Sänger James Hetfield Stellung zum kontroversen Kinofilm, der neuen Band-Biografie, den Grabenkämpfen mit seinen (Ex-)Kollegen, seiner Alkoholsucht und dem neuen Leben nach dem Entzug.


    James, der Grund für diese Titelstory ist die Europatour, die ihr mit Slipknot und den Lostprophets absolviert habt. So gut waren eure Shows schon lange nicht mehr. Ihr habt uns echt weggeblasen.


    »Danke für die Blumen. Möchtest du ein „stille Wasser“? (Stellt eine Flasche Wasser auf den Tisch und lehnt sich in seinem Stuhl zurück.) Es war wirklich eine super Tour für uns. Vom Gefühl her wahrscheinlich die beste, die wir je bei euch gespielt haben. Ich habe für Europa früher immer eine Art Hassliebe empfunden, was größtenteils meiner Alkoholsucht und dem Umstand, so lange von zu Hause weg zu sein, zuzuschreiben war. Diesmal waren wir sieben Wochen bei euch unterwegs, und ich hatte keinerlei Probleme. Es hat gut geklappt.«


    Lass uns über den Dokumentarfilm „Some Kind Of Monster“ reden.


    »Ich wollte eigentlich immer mal einen wirklich witzigen METALLICA-Film machen, in der Tradition von „Yellow Submarine“ von den Beatles. Auf so eine Comedynummer hätte ich wirklich Lust. Es ist doch super, wenn man versucht zu schauspielern, aber es gar nicht richtig hinkriegt. Da hat auch das Publikum seinen Spaß. Allerdings muss ich gestehen, dass „Some Kind Of Monster“ das ziemliche Gegenteil davon geworden ist, hahaha. Es gibt zwar witzige Momente in dem Film, aber manche Passagen, über die die Leute lachen werden, sind für mich extrem unangenehm. Aber so ist das Leben. Was anfangs als reines Marketinginstrument gedacht war, entwickelte sich im Zuge unserer Streitigkeiten und des allgemeinen Durcheinanders bezüglich unserer Zukunft schnell zu einem echten Einblick in das Innerste der Band. Man kann sehen, wie unsere Schutzmechanismen nach und nach zu bröckeln beginnen.«


    In dem Film gibt es eine Szene, in der sich Lars und Kirk über dich unterhalten, während du deine Entziehungskur absolvierst. Als du diese Szene erstmals zu Gesicht bekommen hast, musst du dich doch wie ein herausgewählter „Big Brother“-Teilnehmer gefühlt haben, der sieht, was hinter seinem Rücken alles abgegangen ist, oder?


    »Ich habe natürlich sofort versucht, mich zu verteidigen. Dieser Reflex setzt unweigerlich ein. Im nächsten Schritt wollte ich sie dann auf Dinge aufmerksam machen, die ich auch nicht toll fand, aber so funktioniert so was natürlich nicht. Ich habe mich zurückgenommen und über ihre damalige Situation nachgedacht. Lars und Kirk wussten nicht, wie es mit METALLICA weitergeht. Sie hatten Angst. Jason hatte die Band gerade verlassen, ich klinkte mich aus und machte eine Entziehungskur. Klar, dass sie ziemlich ratlos waren. Gerade für jemanden wie Lars, der - genau wie ich - ein Kontrollfreak ist und immer wissen will, was abgeht, oder an Entscheidungen beteiligt sein muss, war das mit Sicherheit eine unerträgliche Situation. Die Karriere der Band stand auf dem Spiel, und er hatte keine Möglichkeit, diese Entscheidung zu beeinflussen. Das ist verdammt hart, und niemand versteht das besser als ich. Aber um wirklich gesund zu werden, konnte ich mich um solche Dinge nicht mehr kümmern. Ich musste selbst loslassen und mich voll und ganz auf mich selbst konzentrieren. Hätte ich das nicht gemacht, wäre meine Therapie nicht erfolgreich verlaufen.«


    Wie hat eigentlich deine Familie reagiert, als du dich dazu entschieden hast, eine Entziehungskur anzutreten?


    »Sie waren von meinem Verhalten ziemlich angepisst. Meine Frau hat ständig darauf gedrängt, dass ich eine Entziehungskur machen soll. Der Punkt war einfach der: Ich habe mich zu Hause genauso benommen wie auf Tour und konnte dieses Verhaltensmuster nicht mehr ablegen. Wenn ich aufgestanden bin, hatte ich einfach keine Lust, mich mit meiner Familie zu beschäftigen, und das hat meine Frau und die Kinder tief verletzt. Francesca ist eine sehr starke Person, und irgendwann sagte sie: „Raus aus dem Haus, du hast einen schlechten Einfluss auf die Kinder. Sieh zu, dass du dein Leben in Ordnung bringst. Bis dahin will ich dich nicht mehr sehen.“ Als wir uns trennten, brach meine Welt wie ein Kartenhaus zusammen. Ich habe dann lange gebraucht, um mir einzugestehen, dass ich wirklich eine Entziehungskur machen muss. Natürlich habe ich mir ständig gesagt: Das brauchst du nicht. So was machen nur Typen, die richtig abgefuckt sind. Mir muss niemand helfen - ich bin der Sänger von METALLICA!«


    In dem Buch „The Good, The Mad, And The Ugly“ kommentiert ihr rückblickend eure eigenen Interviews. Es gibt da einen Part, wo du schreibst: „Kann dieser Hetfield-Typ nicht einmal ernst sein?“ Zynismus war ein wichtiger Teil deiner Abwehrmechanismen, oder?


    »Ja, den Sarkasmus habe ich sehr gut beherrscht. Und Sarkasmus treibt Leute in den Wahnsinn, denn man bekommt nie eine ehrliche Antwort auf seine Fragen. Diesen Wesenszug habe ich von meinem Vater geerbt; er war ständig sarkastisch. Wenn ich ihn als kleines Kind beispielsweise gefragt habe, warum Kühe unterschiedliche Farben haben, kam er mit einer völlig wilden Erklärung an. Vielleicht wollte er mir gegenüber einfach nicht zugeben, dass er die Antwort nicht wusste, aber er hat sich immer irgendwas zurechtgelegt. Wenn meine Kinder mich heute etwas fragen, das ich nicht weiß, versuche ich, es zusammen mit ihnen herauszufinden und nicht in das alte Verhaltensmuster zurückzufallen.«

  • Neue Themen fallen denen auch nichtmehr ein oder?


    Naja immer und immerwieder die Alkoholsucht naja mich würde es irgentwann nerven!


    aber wenigstens nichts zum "neuen" Album gefragt also St.Anger :D

  • Hmm, den Abschnitt im Interview bzgl. der Alkoholsucht find ich gut.



    Zitat

    muss. Natürlich habe ich mir ständig gesagt: Das brauchst du nicht. So was machen nur Typen, die richtig abgefuckt sind. Mir muss niemand helfen - ich bin der Sänger von METALLICA!


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    The Hetfield & Metallicalmer Bang your Head and Drunk Tour 08/09/10


    05.07.2008 Wacken Rocks Seaside
    25.10.2008 Volbeat, Stuck Mojo
    29.11.2008 Saxon, Motörhead
    09.01.2009 Nutellica
    09.03.2009 AC/DC Oberhausen
    17.05.2009 Metallica Köln
    30.08.2009 Wacken Rocks Seaside
    10.10.2009 Jan Delay - Bremen
    08.01.2010 Nutellica Osnabrück
    29.04.2010 Six Feet Under Osnabrück
    13.11.2010 Volbeat Hamburg
    03.12.2010 Johann König - Emden
    22.01.2011 Jan Delay - Lingen

  • Zitat

    Original von metallicalmer
    Hmm, den Abschnitt im Interview bzgl. der Alkoholsucht find ich gut.


    allerdings. es steht ja auch im "metallica - talking"-buch dass james es nachher nicht mehr geschafft hat, die bad-guy-maske abzulegen.

  • ALso ich muss ja sagen, das Metallica für mich immer clean waren.
    Sie kamen nie in die Schlagzeilen wegen Drogen und Schlägereien und unmöglichen Verhaltens, wie andere Bands mit viel ERfolg.


    Und Alkohol gehört ja zu ner RockBand/MetalBand wie das Amen in der Kirche. Das sehe ich als nicht so schlimm an, mach ich ja auch mich ständig umzulatten. Zumindestens am WE. !


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  • Ich fand das Interview auch gut. Hoffe, aber das James seinen Sarkasmus nicht ganz verliert. Seine Sprüche sind manchmal zu geil :D

  • Ber ätzend an Interviews finde ich, das man der Presse immer alles erklären muss, warum man was wie macht. Vor allem, weil man sich ja eh vorher nicht so viele Gedanken macht und einfach macht und tut, wozu man gerade Lust hat und was einem passt...


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  • Zitat

    Original von metallicalmer
    Und Alkohol gehört ja zu ner RockBand/MetalBand wie das Amen in der Kirche. Das sehe ich als nicht so schlimm an, mach ich ja auch mich ständig umzulatten. Zumindestens am WE. !


    :prost:

  • Zitat

    Original von metallicalmer
    ALso ich muss ja sagen, das Metallica für mich immer clean waren.
    Sie kamen nie in die Schlagzeilen wegen Drogen und Schlägereien und unmöglichen Verhaltens, wie andere Bands mit viel ERfolg.


    Und Alkohol gehört ja zu ner RockBand/MetalBand wie das Amen in der Kirche. Das sehe ich als nicht so schlimm an, mach ich ja auch mich ständig umzulatten. Zumindestens am WE. !



    naja, is (oder war) lars nich für seine koksnase bekannt?? :D

  • Zitat

    Original von HessI
    "... Ich habe für Europa früher immer eine Art Hassliebe empfunden"


    aha hab ich noch nicht gewusst... :verplant:


    Kommt drauf an, wie er es interpretiert. Schnappes und Alk war hier immer gut...


    Aber Publikum total verrückt, so dass es ihm bestimmt auf den Keks ging...


    Wer weiß `?


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  • Tja, er hätte öfter nach Bayern kommen sollen. Hier trinkt man noch Bier und kein wasser mit geschmacksverstärker wie in den USA :D

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