"Die Zeit" Rezension über SKOM

  • Die zerstrittenste Band der Welt


    Der Dokumentarfilm »Metallica – Some Kind of Monster« zeigt reiche Rocker auf der Psycho-Couch


    Von Mathieu von Rohr


    Es gehört zu den Mythen der Rockmusik, dass Bands ständig an den übergroßen Egos ihrer Mitglieder zu zerbrechen drohen. Aber dass sie deswegen einen Psychotherapeuten anheuern? Für 40000 Dollar pro Monat? Und dass sie sich bei ihren Sitzungen sogar filmen lassen? Das gab es nicht einmal im Film This is Spinal Tap, der Mutter aller Rockparodien.


    Als die Heavy-Metal-Band Metallica im Frühjahr 2001 einen verlassenen Militärstützpunkt in der Nähe von San Francisco bezog, um nach Jahren endlich wieder an einem neuen Album zu arbeiten, war auf Bitte ihres Managements ein Therapeut mit dabei, der die Spannungen zwischen den Mitgliedern der »härtesten Band der Welt« beseitigen sollte. Mit dabei waren aber auch die Dokumentarfilmer Joe Berlinger und Bruce Sinofsky. Sie hielten die intimen Gruppensitzungen mit ihren Kameras fest, und aus dem umfangreichen Material, das sie im Lauf der folgenden zwei Jahre sammelten, entstand Metallica – Some Kind of Monster. Dieses erstaunliche Dokument ist weit mehr als nur ein Film über Metallica. Es überschreitet das Rockumentary-Genre und erzählt vom seltsamen Leben auf dem Rock-Olymp – zwischen Authentizität und Pose, Rausch und Ernüchterung. Und es berichtet von den Dämonen, die die Rocker plagen – dazu gehört natürlich auch die Band selbst, die für ihre Mitglieder mit zunehmendem Erfolg und der damit einhergehenden Monumentalisierung selbst Züge eines Monsters angenommen hat.


    Die Stimmung unter den Jungs ist schon in den Anfangsszenen miserabel. Gerade hat der Bassist Jason Newstead Metallica im Streit verlassen, unter den drei Verbliebenen herrscht dicke Luft. James Hetfield, der äußerlich furchteinflößende Sänger, und Lars Ulrich, der Schlagzeuger mit dem Kindergesicht – zwei vierzigjährige Multimillionäre – sitzen sich gegenüber und merken, dass sie einander nicht ausstehen können. Irgendwann knallt Hetfield die Tür hinter sich zu und verschwindet für ein ganzes Jahr, um vom Alkohol loszukommen. Als er zurückkehrt, ist er zwar trocken und besucht mit seiner Tochter den Ballettunterricht, aber die Konflikte mit Ulrich brechen erst richtig aus. Lange bleibt ungewiss, ob Metallica überhaupt weiterexistieren wird.


    Berlinger und Sinofksy zeigen große Rockhelden beim Versuch, über ihre Gefühle zu reden und miteinander klarzukommen. Das ist nicht nur anrührend, sondern es wird dabei auch deutlich, wie aus der Reibung zwischen Ulrich und Hetfield erst dieser rohe, zutiefst emotionale Sound entstehen kann. Den Filmemachern gelingt es, die zankenden Rocker in ihrer unvorteilhaften Lage weder bloßzustellen noch zu idealisieren. Sie wahren Distanz, und doch ist der Blick, den sie auf Metallica werfen, liebevoll.


    (c) DIE ZEIT 26.08.2004 Nr.36

  • Zitat

    Original von Scary Guy
    James Hetfield, der äußerlich furchteinflößende Sänger, und Lars Ulrich, der Schlagzeuger mit dem Kindergesicht – zwei vierzigjährige Multimillionäre – sitzen sich gegenüber und merken, dass sie einander nicht ausstehen können.


    Kindergesicht ?
    Naja mein Bartwuchs begann auch so mit 5-6 :skeptisch: :D

  • gibt's eigentlich wen, der jason newsted nicht "newstead" schreibt :skeptisch:


    aber ansonsten gute kritik - die zeit gilt ja als sehr konservatives blatt.

    June 13, 2004 - MUNICH
    July 5, 2007 - VIENNA
    May 14, 2009 - VIENNA
    July 9, 2014 - VIENNA
    June 4, 2015 - VIENNA

  • zeit & spiegel konservativ ??? Sind beides zusammen mit der Süddeutschen Zeitung DIE Institutionen für anspruchsvolle Linksliberale. Konservative Blätter sind beispielsweise die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" oder "Focus". Naja, manches ist halt schon überzogen ("Härteste Band der Welt" - hör ich zum ersten Mal !), aber trotzdem ein postivies Review, dachte es sei postens-wert (was ein Wort!) :D

  • naja, er ist schon eine erscheinung! allerdings furchteinflössend finde ich ihn nicht! in den 80er hätt ich gern mal n paar bier mit ihm getrunken! jetzt würde ich mit ihm wohl nicht mehr viel anfangen können... aber die kritik ist gut, schade das der film nur in berlin und münchen laüft...

  • Zitat

    Original von Metal_Up_Your_Ass
    naja, er ist schon eine erscheinung! allerdings furchteinflössend finde ich ihn nicht! in den 80er hätt ich gern mal n paar bier mit ihm getrunken! jetzt würde ich mit ihm wohl nicht mehr viel anfangen können... aber die kritik ist gut, schade das der film nur in berlin und münchen laüft...


    nein, er läuft auch in allen andedren größeren deutschen städten !!! Seb soll das endlich mal auf die news-seite packen !!!

  • Tweedster: weil ich nicht wüsste, worüber ich mit nem 40 jährigen familienvater und multi-milionär reden sollte! höchstens würde ich ihn ein bisschen volllappen, warum er so tuckig rumlüft! mit seiner feschen brille, hehe! ;) nee, wahrscheinlich würde ich kein wort rausbekommen, weil er so übermenschlich erscheint, irgendwie! aber als 20 jähriger langhaar sack, mit kutte, wäre das wohl nicht so... das meinte ich damit! weil er nicht mehr trinkt, so ein käse! :skeptisch:

  • Zitat

    Original von Metal_Up_Your_Ass
    Tweedster: weil ich nicht wüsste, worüber ich mit nem 40 jährigen familienvater und multi-milionär reden sollte! höchstens würde ich ihn ein bisschen volllappen, warum er so tuckig rumlüft! mit seiner feschen brille, hehe! ;) nee, wahrscheinlich würde ich kein wort rausbekommen, weil er so übermenschlich erscheint, irgendwie! aber als 20 jähriger langhaar sack, mit kutte, wäre das wohl nicht so... das meinte ich damit! weil er nicht mehr trinkt, so ein käse! :skeptisch:


    ok dann falsch verstanden ! aber selbst ich versteh mich mit nem 40jährigen ...wenn derjenige cool ist, kannste auch mit nem 40jährigen reden !! und James ist ja wohl die coolness in person :D

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!

Hard N Heavy Tourflash

Kommentare