verlogene Musikindustrie

  • Möchte gerne helfen diesen Thread von inhardware.de in Umlauf zu bringen:



    Gerade eben erst hat die australische Musikindustrie ein Rekordergebnis verbucht und tut so, als ob es das schlechteste Jahr überhaupt wäre ( http://www.heise.de/newsticker/meldung/46083 ), da will die deutsche Musikindustrie natürlich in nichts nachstehen. Die Umsätze seine ja ach so stark eingebrochen. Und was ist mit den Gewinnen? Darüber schweigt sich die Musikindustrie lieber aus. Warum eigentlich?


    Die deutsche Musikindustrie erhält für jeden verkauften CD-Brenner (die schnellsten kosten heutzutage gerade noch 35€) 7,50€. Das ist mehr als ein Fünftel! Für jeden einzelnen verkauften Rohling kassiert sie 7,2 Cent für jede Stunde Musik, die da draufpasst (auf die üblichen 700MB-Rohlinge passen ca. 80min). Bei Rohlingspreisen von mittlerweile annähernd 20 Cent kann sich jeder selbst ausrechnen, wie viel Prozent des Preises die GeMa kassiert. Für Video-Recorder werden 9,21€ fällig, für Festplatten-DVD-Recorder z.B. gleich mal 18,42. Wer es genau wissen möchte, der schaue auf folgende gema-Seite: http://www.gema.de/kunden/zpue/verguetungspflicht.shtml


    Ja, die Musikindustrie ist verdammt arm dran. Der Markt wird überschwemmt von „Superstar“-CDs, die nicht nur niemand hören will, sondern viele ehrliche Käufer auch nicht hören *können*, weil die kopiergeschützten „Un-CDs“ am Computer, im CD-Player im Auto, auf älteren und neueren Geräten, auf DVD-Playern -- also quer durch die Bank -- leider nicht abspielbar sind. Auf den Geräten, für die die gema zuvor noch ordentlich abkassiert hat. Der ehrliche Käufer hat dann 20€ für eine völlig wertlose Plastikscheibe ausgegeben und kann sie noch nicht einmal zurückgeben -- Tonträger sind vom Umtauschrecht selbst bei Käufen nach dem FaG ausgeschlossen.
    Was tut der ehrliche Käufer: Er lädt sich die Musik, die er ehrlich gekauft hat, im Internet herunter.


    Die Musikindustrie ist verlogen, und selbst ein ach-so-neutrales und gut recherchierendes Magazin wie die tagesschau macht gedankenlose Propaganda: http://www.tagesschau.de/aktuell/me...EF1_BAB,00.html
    „Die Schäden, die die Musikwirtschaft durch illegale Internetangebote erleide sind riesig. Im vergangenen Jahr wurden geschätzte 600 Millionen Titel allein in Deutschland von illegalen Angeboten heruntergeladen.“
    Dieser Satz ist sicherlich 1:1 aus der Pressemitteilung kopiert. [ich habe recherchiert und habe Unrecht: Der Originaltext lautet: „Die Schäden, die die Musikwirtschaft durch illegale Internetangebote erleidet, sind immens. Im Jahr 2003 wurden gut 600 Millionen Titel alleine in Deutschland von illegalen Angeboten heruntergeladen. Downloader geben wegen der Nutzung illegaler Angebote wesentlich weniger Geld für Musik aus.“ - http://www.ifpi.de/news/news-380.htm]


    Der Schaden, der durch das Herunterladen von Songs über Tauschbörsen verursacht wird, ist NULL. Nullkommanull. Weniger als Null!
    Jedenfalls, wenn man einer gerade veröffentlichten Studie (http://www.unc.edu/~cigar/papers/Fi...g_March2004.pdf) der University of North Carolina glaubt. Diese besagt, dass diejenigen Alben und Singles besser verkauft werden, die in den Wochen zuvor vermehrt heruntergeladen wurden.
    „Nach statistischen Berechnungen der Wissenschaftler müssten im schlimmsten Fall mindestens 5.000 Mal Musikstücke heruntergeladen werden, um den Verkauf eines Albums um eine CD zu reduzieren.“ (http://www.heise.de/tp/deutsch/spec...y/17076/1.html, sehr schöner Artikel zum Thema!)


    Man müsste schon die gesamte Studie lesen und analysieren (das habe ich nicht getan) um die Methodik dahinter einschätzeun zu können. Aber auch ganz ohne Studie fallen jedem Menschen mit ein wenig Verstand gleich diverse Dinge ein:


    1. Die meisten „Downloader“ sind 20 Jahre alt oder jünger. Die Kaufkraft dieser Bevölkerungsgruppe ist äußerst gering
    2. Wie viele Songs werden wohl heruntergeladen, einmal angehört und danach - mangels Gefallen daran - nie wieder abgespielt? Ganz sicher ein großer Teil!
    3. Der Anteil der „Viel-Sauger“, die mehrere Alben pro Woche laden, ist beachtlich. Gäbe es keine Tauschbörsen, würden die zu 100% nicht mehrere Alben pro Woche *kaufen*!
    4. Das Schema funktioniert auch im kleinen Stil: Fragen Sie Ihre Bekannten und Verwandten, Ihre Kinder oder gerne auch Ihren Hund: Würde einer von denen irgendeinen Song, den er heruntergeladen hat, KAUFEN, gäbe es keine Tauschbörsen?



    Ich denke, das Urteil ist klar - und m. E. vernichtend für die Musikindustrie. Stellt man es einmal überzogen dar, sieht es so aus:
    - Die Musikindustrie nimmt keinen Schaden durch Tauschbörsenbenutzer - oder nur einen geringen - oder profitiert sogar von ihr, glaubt man der oben genannten Studie.
    - Dass die Musikindustrie keine Daten über konkrete Gewinne oder Verluste veröffentlicht, lässt nur die dringende Vermutung zu, dass sie weiterhin immense Gewinne einfährt.
    - Die Musik, die in Deutschland von Deutschen veröffentlicht wird, wird immer schlechter. Deutschland sucht den Superstar, Starsearch, und wie sie alle heißen produzieren nichts als Mediensternchen. Mit Musik hat das Ganze nichts zu tun. Einige von den dortigen Akteuren könnten rein von den Fähigkeiten her vielleicht gut musizieren. Rein praktisch wird das aber gleich im Keim erstickt, da sich echte „Musik“ schon seit Jahren nicht mehr verkauft.


    - Die Musikindustrie versucht mit ihrem immerwährenden Rumgeheule, Pressemitteilungen, „Schonfristen“, „Bekennungsaktionen“, Werbekampagnen und nun auch Klagen Aufsehen zu erregen. Aufsehen, damit die Menschen kaufen.
    Kaufen, was sie nicht wollen. Kaufen, was sie nicht abspielen können.


    Und selbst die Tagesschau dient als Arm ihrer Propaganda. Ein Armutszeugnis.

    I want my anger to be healthy
    I want my anger just for me
    I need my anger not to control
    I want my anger to be me

  • Sehr guter Beitrag :D Stimme zu. Diese Industrie ist ein übel, und sie sollten zusehen, es sich mit der Öffentlichkeit bzw den User und damit auch den Käufern nicht noch weiter zu verscherzen.

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