Auf Rockhard.de gibt es schonmal einen kleinen Einblick in die nächste Ausgabe, die am 23. Juli erscheint:
In den USA, Deutschland und diversen anderen Ländern enterte METALLICAs "St. Anger" die Verkaufscharts direkt auf der Pole-Position. Allein in den Vereinigten Staaten schnappten sich mehr als 400.000 Käufer die Scheibe innerhalb der ersten Veröffentlichungswoche. Dennoch haben nicht mal die umstrittenen "Load"- und "Re-Load"-Alben die Fans so gespalten wie "St. Anger" (s.a. Reviews im neuen Heft). Von einer "Rückbesinnung auf alte Qualitäten" bis zu einem "peinlichen Aufstand alter Männer" reicht die Bandbreite der Reaktionen. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Frontmann James Hetfield kann die ganze Aufregung jedenfalls nur bedingt nachvollziehen.
Im Folgenden könnt ihr einige kleine Auszüge aus dem Interview lesen, das wir mit der Band führten. Den kompletten Text findet ihr im neuen ROCK HARD, das ab dem 23. Juli im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. Und ab die Post:
Meinst du, dass ihr 2003 noch in der Lage wärt, einen Song wie ´Creeping Death´ zu schreiben?
»Wenn es passen würde, wäre es kein Problem. Ich weiß aber nicht, warum wir das tun sollten. Ich sehe absolut keinen Grund, weshalb wir es auch nur probieren sollten.«
Vielleicht um einfach zu beweisen, dass ihr es noch könnt. Denn das stellen einige Leute massiv in Frage.
»Es ist okay, daran zu zweifeln, ob wir das noch können. Aber ehrlich gesagt habe ich keinen Bock, so einen Track zu komponieren. Ich habe ja auch keine Lust, zurück zur Highschool zu gehen.«
Die Rückkehr der Härte siehst du als Statement. Dazu würde doch passen, ein paar coole neue Metal-Bands mit auf Tour zu nehmen und nicht mit Limp Bizkit und Linkin Park on the road zu gehen. Warum gebt ihr nicht ein paar Underground-Acts ´ne Chance?
»Ich würde gern Anthrax mitnehmen.«
Das ist ja nicht gerade ´ne Nachwuchs-Band.
»Aber ihr neues Album ist richtig klasse. Ich mag es sehr. Mit Limp Bizkit und Linkin Park zu touren, ist für uns jedoch eine größere Herausforderung. Sie sind gut in dem, das sie machen. Es ist eine ganz andere Welt. Wir gehen auch nicht mit der Einstellung ran, diese neuen Rap-Metal-Bands einfach wegzublasen. Es gibt ein gesundes Konkurrenzdenken zwischen uns. Wenn wir Hatebreed oder Entombed mitnehmen, würden wir die großen Arenen wohl kaum voll bekommen. Da kommt doch keiner. Das wäre nur ´ne METALLICA-Show mit ein paar anderen Gruppen. Ich will diese Acts jetzt nicht dissen. Aber wir wollen den METALLICA-Virus weiter verbreiten. Dafür brauchen wir ein vielschichtiges Publikum, das über unseren direkten Fankreis hinausgeht. Deshalb ist ein Limp-Bizkit-Fan, der denkt, seine Lieblingsband hätte den Metal erfunden, genau richtig.«
Was war für dich die schlimmste Erfahrung als Alkoholiker?
»Ich hatte Phasen. Es wechselte ständig. Im Nachhinein ist es ganz simpel. Mein erster Drink war der schlimmste. Er hat mich abhängig gemacht. Es gibt den psychologischen Part bei dem Ganzen, aber auch den physi..., physi..., den Fissel-Part (lacht). Ich meine den biologischen Teil. Sucht kommt zum Großteil aus dem Gehirn. Ich habe darüber einiges gelernt. Ich war tatsächlich vom ersten Schluck an süchtig. Ich kam zeitweise ohne das Zeug aus, manchmal war ich aber jahrelang total in der Gosse. Jägermeister war ganz, ganz übel. Nicht zu vergessen der Gin während der Zeit von "Load" und "Re-Load". Irgendwann war ich halbwegs clean, hatte aber während eines Jagd-Trips in Russland einen superderben Rückfall. Ich habe puren Wodka gesoffen und war komplett im Arsch. Bei jedem Rückfall wurde es schlimmer. Es ist eine Krankheit, die immer extremer wird.«