Washington (rpo). Mindestens 871 Internet-Nutzer, die illegal Musik getauscht haben sollen, sind in den USA vom Verband der Musikindustrie verklagt worden. Täglich kommen rund 75 neue Klagen hinzu, hieß es aus Gerichtskreisen.
Der Verband der Amerikanischen Musikindustrie (RIAA) hat gerichtliche Vorladungen gegen mindestens 871 Internet-Nutzer erreicht, die illegal Musik getauscht haben sollen. Täglich sollen rund 75 neue Klagen hinzukommen, wie in Gerichtskreisen verlautete. Damit hat die RIAA ihre Drohung vom Juni mit rechtlichen Schritten gegen einzelne Internet-Nutzer in die Tat umgesetzt. Marktforscher stellten einen Rückgang bei der Nutzung von Tauschbörsen wie Kazaa und Morpheus fest.
Die Vorladungen zwingen einige der größten Provider der USA und auch Universitäten, die Namen und E-Mail-Adressen von Personen herauszugeben, die sich im Internet nur über Alias-Namen wie "fox3j" oder "soccerdog33" zu erkennen geben. Der größte Internet-Provider der USA, AOL, scheint von den Klagen nicht betroffen zu sein. Zum AOL-Konzern gehört auch die RIAA-Mitgliedsfirma Warner Music.
Die RIAA hatte angekündigt, sie werde in den File-Sharing-Netzen nach Nutzern Ausschau halten, die beträchtliche Sammlungen von MP3-Musikdateien zum Download bereitstellen. Was beträchtlich ist, wurde dabei nicht gesagt. In den Vorladungen werden in einigen Fällen fünf Musikstücke genannt. Für jeden urheberrechtlich geschützten Titel kann nach den Copyright-Gesetzen der USA Schadensersatz von 750 bis 150.000 Dollar (650 bis 130.000 Euro) verlangt werden.