Metallica Album Preview: Damage Inc. is back In Business
Auf ihrem kommenden Album St. Anger sind Metallica umgezogen, um in der Vergangenheit zu leben - und die Chancen stehe nicht schlecht, um die Fans damit rundum glücklich zu machen !
Vergangenheit sind nun die Radio-Balladen, direkten Rockhymnen, Harfen-beladenen Exorzismen und Alternative-Rock Experimente die vielen Fans über die letzten Jahre im Halse stecken blieb. Auf St. Anger lässt die Band ihre primäre Power wiederauferstehen: Die Musikalische Maßlosigkeit, Whiplash-mäßigen Tempi und rotäugige Tobsucht ihrer ersten drei (3) Alben Kill em All (83), Ride the Lightning (84) und Master Of Puppets (86)
Die letzten beiden Studioplatten der Band - Load (96) und Reload (97) - wurden in einer zeit gechrieben, als Grunge und Alternative-Rock noch verbreitet waren, und beide waren durchzogen von Southern-Boogie-Groove, Country-Rock Strukturen, bluesige Experimente und melodischen Balladen, mit gleichzeitiger Entsagung von der Kraft, dem Markenzeichen Metallicas, die Metallica zur weltweit herausragenden Metalband machte.
Seitdem waren die Bandmitglieder nicht sehr produktiv. Sie tourten, veröffentlichten das B-Seiten und Coveralbum Garage Inc. und eine Live Doppel-CD mit der Unterstützung des San Francisco Symphony Orchesters, S&M.
Aber es gab sehr wenig neues Material, da Metallica mehr Zeit in Gerichtssälen als im Studio verbrachte, Prozesse gegen Firmen führte, die das Markenzeichen Metallica missbrauchten, eingeschlossen sind das File-Sharing Programm Napster, Victoria Secret, eine Smokingfirma und eine Reifenfirma. Metallica gewannen ihre legalen Schlachten, aber ihre Vehmenz in diesen Sachen machte sie in mancherlei Augen gierig. Gekrönt wurde das ganze mit dem Abgang des langjährigen Bassisten Jason Newsted im Januar 2001 und Frontman´s James Hetfield Aufenthalt in der Entzugsklinik - es sah so aus, als wären die Meister des Metals vom Weg abgekommen.
Mit St. Anger haben Metallica nun ihr Dasein wieder stark bekräftigt und den Heavy-Metal Thron wieder eingenommen, und das in einer Zeit, in der Knochen-brechender Rock stagniert. Alle 11 Songs auf St. Anger sind brutal und kompromisslos, mit Double-Bass Drumming, Hardcore Attacken, tösenden Gitarren und vielen Rhytmus- und Tempowechseln. Die meisten Songs sind mindestens 7 Minuten lang; ihr liegt richtig, wenn ihr denkt, die Jungs würden das zu einem Höhepukt aufbauen, sie wechslen in einen komplett neuen Rhytmus. Nicht ein Song beinhaltet ein Gitarrensolo, dennoch herrscht keinerlei Mangel an benommen machender, akustischer Feuerkraft.
Gleichzeitg vereinigen Metallica zahlreiche umherfliegende Melodien und beschäftigende "Vocal-Harmonies" zwischen zermalmenden Grooves und hektischen Stakkato-Rhytmen. "Shoot me Again" vermischt "Alice in Chains"-Athmosphären mit rasendem, klopfendem Grind und "Dirty Window" schwankt zwischen einem erneuten Speed-Feuersturm-Rhytmus und einer strukturellen, unverzerrten Passage, die ein klein wenig an Tom Waits erinnert.
Über das ganze Album hinweg klingt Hetfield wie besessen vor Raserei und am Rande des Wahnsinns, wenn er über den Horror des Verneinens schimpft, dem Schmerz von Selbstzweifeln und seinem Verlangen nach Kontrolle. Viele seiner Lyrics scheinen sich mit den Kämpfen mit der Flasche und den Drogen zu widmen. Auf dem Tornado-wirbelnden Opener "Frantic" schreit er: "My Lifestyle determines my Death Style" und auf "Sweet Amber", einem Track, der von Stop-Start Rhytmen und matschigen Gitarren angetrieben wird, heult er "She Deals in habits/ Deals in Pain/ Run away, then I´m Back Again."
Bob Rock´s Produktion des Album passt sich dem verzweifelten, intensiven Gefühl des Albums an. Der Mann, der Metallica solch einen kommerziellen Schein auf ihre erfolgreichste Platte "Metallica" (91) gab, hält die Dinge schmutzig und rauh. Die CD fängt nicht nur die Dringlichkeit ein, unter der dieses Album fertiggestellt werden musste, es hört sich manchmal so an, als ob das Werk in einer riesigen Jam-Session in einer Garage entstanden wäre. Die Drums haben einen blechernen Sound, die Gitaren ein bösartiges Echo und manchmal klingt Hetfields Stimme ein wenig ungeschliffen.
Als Metallica an "St. Anger" arbeiteten, fühlten sie deutlich, dass sie sich irgendetwas zu beweisen hatten. "I hurt inside/ Hide inside, but I´ll Show You" singt Hetfield in "Invisible." Diese Überzeugung sorgt für einen Ansporn - wie es Hetfield so deutlich auf "All Within my hands" vorgibt: "Kill, Kill,Kill, Kill Kill"
Quelle: MTV.com