"Ausgerechnet der Mann, der den vielleicht trotteligsten Polizisten der Kinogeschichte spielte, war selbst Polizistensohn: Leslie Nielsen, 1926 in einem der rauesten Teile Kanadas geboren, spielte schon als junger Mann Hauptrollen.
Zum Star wurde er aber erst mit «Die nackte Kanone» - in einem Alter, in dem andere an Ruhestand denken. Am Sonntag ist der Schauspieler mit 84 Jahren gestorben.
«Die nackte Kanone» wurde zum Welterfolg. Millionen lachten, wenn er den Körper seiner Freundin beschreibt, der so heiß sei, dass er «ein Käsesandwich auf der anderen Seite des Raumes zum Schmelzen bringen konnte». Es sind Filme, die in den Feuilletons kaum Gnade fanden, aber selbst ihre schärfsten Kritiker zum Lachen brachten - und mehr wollten sie ja gar nicht.
Es folgte eine Fortsetzung, in der «Lt. Frank Drebin» Verbrecher jagt, dabei Washington verwüstet und trotzdem von Präsident George Bush zum Chefermittler ernannt wird, «auch wenn Sie sich da mit den übelsten Subjekten der Gesellschaft umgeben müssen». «Wie», fragt Drebin, «ich soll in Ihr Kabinett?» Ausgerechnet als Leslie Nielsen in den USA zu einem der größten Klamaukkomiker wurde, machte auch sein Bruder Erik in Kanada Karriere: Als Verteidigungsminister und Vizepremier.
Noch eine dritte «Nackte Kanone» gab es, doch die lebte schon etwas von ihren Vorgängerfilmen. In weiteren Filmen nahm Nielsen als Exorzist, Vampir oder Agent Filmklassiker aufs Korn. Ihr Publikum fanden sie alle, Welterfolge wurden sie nicht. Noch im vergangenen Jahr spielte Nielsen in der Vampirkomödie «Stan Helsing» mit - als Kellnerin."
"Gestorben ist er in Fort Lauderdale im Kreise seiner Familie. Im Schlaf. Ein stiller Abgang für einen großen Komödianten."
R.I.P.